Die Luca-App ist bei Datenschützern massiv umstritten. Immer wieder wurde Kritik laut. Einerseits die Tatsache dass die Daten zentral auf einem Server gespeichert sind und das System somit eine große Angriffsfläche für kriminelle bietet. Andererseits der Vorwurf, wie die Verschlüsselung in weiten Teilen der App implementiert wurde, bevor die App überhaupt quellofen war. Als der Programmcode dann öffentlich einsehbar war, wurde die Kritik alles andere als leiser.
Nun hat trotz aller Kritik am System von luca der hessische Datenschutzbeauftragte die Nutzung der App gefordert. Immerhin erfülle sie ihren Zweck, obwohl sie aus Datenschutz-Sicht nicht perfekt sei. Als Gegenüberstellung dient ihm die Kontaktnachverfolgung per ausgefüllter Zettel, was vielerorts ebenfalls kritisiert wurde. Daher solle man hier pragmatischer sein und die App nutzen, die ja immerhin freiwillig sei. Wobei es bereits auch hier einige Berichte gab, wonach manche Restaurant Betreiber oder Geschäftsinhaber die Nutzung der App vorschrieben – andernfalls würde der Eintritt verwehrt.
Problematisch aus meiner Sicht ist nicht nur der Umgang seitens der App Betreiber mit der häufig geübten Kritik und den technischen Umsetzungen (die Kritik wurde häufig entweder ignoriert oder schön geredet). Ebenfalls ist es zumindest fragwürdig, dass hier der Staat Verträge mit den Betreibern abschließen, während einerseits deren Geschäftsmodell gar nicht klar ist und zum anderen bereits für die offizielle Corona-Warn-App Unmengen an Steuergeld investiert wurden. Diese bot die Funktionen der Luca-App erst stark verspätet an, nachdem viele bereits Verträge mit Luca abgeschlossen hatten. Das zeigt, wie viel bei uns in Deutschland in der Digitalisierung falsch läuft: wir verschlafen Entwicklungen und Möglichkeiten und wenn es darauf ankommt sucht man überstürzt nach Lösungen aus denen man hinterher schwer wieder herauskommt, wenn man feststellt dass sie doch nicht so ideal ist wie man dachte und hoffte.
Wir brauchen wieder mehr Politik mit Fokus auf Innovationen, ansonsten werden wir auch in den nächsten Jahren in der Digitalpolitik weiter zurückfallen.
(Quellen: heise online)
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