Was treibt mich an? Warum betreibe ich diese Website und warum arbeite ich an dem gleichnamigen Buch? Aus welchen Gründen kläre ich so vehement über Datenschutz, Überwachung, Tracking sowie Verschlüsselung von Kommunikation und Daten auf? Hier ein kleiner Einblick über meine Motivation.
Begonnen hat für mich alles mit den Enthüllungen der Geheimdokumente der NSA durch den Whistleblower Edward Snowden. Zu Beginn der Veröffentlichungen dachte ich damals zuerst wie viele andere „Naja, Geheimdienste überwachen uns – Überraschung Leute, was habt ihr erwartet, das ist deren Job!!“ Doch schnell wurde klar, dass es sich hier nicht „einfach nur“ um Überwachung handelte, sondern um massive Einschränkungen unseres Rechts auf Privatsphäre. Gesetze wurden gezielt umgangen und missachtet, ein geheimes Gericht segnete nahezu alle Überwachungsmaßnahmen ohne jegliche größere Debatte ab, und die politische Debatte hat sich seit den Enthüllungen von Edward Snowden an vielen Stellen nocheinmal massivst verschärft – in den USA wie auch in Europa und in Deutschland.
Was mich letztlich seit den Enthüllungen Edward Snowdens im Jahr 2013 antreibt ist das Verständnis des Datenschutzes als Menschenrecht, das jedem von uns ohne wenn und aber zusteht. Wir sehen in der heutigen Debatte immer wieder, wie der Schutz unserer Privatsphäre immer wieder einmal mehr ausgehöhlt werden soll. Aktuelles Beispiel ist ja unter anderem die weiterhin anhaltende Corona-Pandemie und die Kontaktnachverfolgung, bei der ja immer wieder behauptet wird, der Datenschutz stünde dabei im nur unnötig im Weg und man sollte daher vom Schutz personenbezogener Daten ablassen. Es zeigt sich auch darin, dass der noch amtierende Innenminister Horst Seehofer kurz vor Ende der aktuellen Legislaturperiode ein Überwachunsgesetz nach dem anderen durch den Bundestag peitscht um bspw. Staatstrojaner allen 19 Geheimdiensten in Deutschland zu ermöglichen, die sogar zur Überwachung eingesetzt werden dürfen, bevor eine Straftat begangen wurde, bzw. ein Verdacht auf eine anstehende Straftat noch aussteht (siehe Berichterstattung).
Mit dieser Website hier, meinem derzeitigen Buchprojekt und dem Blog möchte ich schlichtweg aufklären, dass Datenschutz und Sicherheit nicht kompliziert sein müssen und sehr wohl alltagstauglich sind. Entgegen vieler Behauptungen ist es durchaus massentauglich, seine E-Mails zu verschlüsseln, oder von WhatsApp weg zu kommen oder Datenkraken wie Google oder Facebook den Rücken zu kehren. Wie beim Klimawandel gibt es auch hier die Möglichkeiten, einen anderen Weg zu gehen. Der Fahrplan für Alternativen liegt auf dem Tisch. Wir müssen ihn uns nur anschauen und letztlich umsetzen.
Da nicht alles für jeden einfach mal so umsetzbar ist, weil man sich nicht ausreichend auskennt – wie bspw. mit der E-Mail Verschlüsselung – möchte ich hier die offene Tür anbieten, die man letztlich nur noch aufstoßen und durchschreiten muss. Denn, ich kann mich nur wiederholen, Datenschutz ist ein Menschenrecht. Und wer ernsthaft argumentiert, er oder sie habe nichts zu verbergen, dem möchte ich zum Schluss noch ein Zitat von Edward Snowden vorlegen, das übersetzt wiefolgt lautet:
„Zu argumentieren, man mache sich nichts aus Privatsphäre, weil man nichts zu verbergen habe, ist wie zu sagen, man mache sich nichts aus Redefreiheit, weil man nichts zu sagen habe.“
— Edward Snowden
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