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Tor vs. VPN

Wer im Internet seine IP-Adresse verschleiern und seinen gesamten Traffic verschlüsseln möchte, um diesen vor neugierigen Blicken zu schützen, kommt vermutlich an der Diskussion um das Tor Netzwerk und VPN Diensten nicht vorbei.

Beide Dienste versprechen mehr Anonymität und Schutz der Privatsphäre im Internet. Grundsätzlich ist das auch bei beiden Diensten zumindest möglich, wenn man ein paar Punkte beachtet. Absolute Privatsphäre und Anonymität wird man bei beiden nicht finden können, wennauch das Problem hierfür nicht zwangsläufig in den Netzwerken selbst liegt. Doch welche Schwächen haben diese Dienste und vor allem warum sollte ich das eine oder das andere überhaupt benutzen?

Sicher ist jedenfalls, dass sich bei der Debatte die Geister scheiden, wer von beiden nun der „bessere“ Dienst ist als der andere. Das Problem an dieser Diskussion ist meines Erachtens die Haltung des entweder <-> oder, was so pauschal dem Thema und den Diensten bei weitem nicht gerecht wird.

Das Tor Netzwerk hat den Vorteil, das es sich über verschiedene Server mit dem Internet verbindet und diese Verbindungen stark verschlüsselt sind. Die Genialität dahinter ist, dass der erste Server mit dem man sich verbindet den letzten Server nicht kennt, der ins Internet führt und umgekehrt der letzte Server mich nicht kennt sondern lediglich das Ziel (also die Website die ich besuchen möchte). Die Server, mit denen man verbunden wird können von jedem bereitgestellt werden um das Netzwerk zu verbessern. Allerdings weiß man hier in aller Regel jedoch nicht, wer die Betrieber der jeweiligen Server sind. Theoretisch könnten hier auch Geheimdienste Infrastruktur bereitstellen und versuchen das Netzwerk zu infiltrieren. Klar ist, dass auf jeden Fall Durchbrüche geklappt haben, Marktplätze im DarkWeb zu hacken und Kunden / Käufer von illegalen „Produkten“ somit identifiziert wurden. Also absolute Sicherheit gibt es auch hier nicht, wie diese Fälle zeigen.

Bei VPN-Anbietern hat man demgegenüber nur einen Anbieter, dem die Server gehören. Das bedeutet konkret, dass ein solcher Dienst den kompletten Netzwerkverkehr überwachen, aufzeichnen und die daraus resultierenden Erkenntnisse weiterverkaufen könnte. Das bedeutet natürlich, dass es ein ziemlich großes Vertrauen in den Anbieter braucht, dass der seinen Dienst eben NICHT auf Kosten meiner Privatsphäre missbraucht und wirklich das umsetzt was er verspricht: die Informationen die über seine Server laufen nicht nur vor neugierigen Blicken anderer schützen, sondern auch vor den eigenen Augen zu verbergen.

Leider kamen VPN-Dienste immer wieder in Verruf, bspw. nachdem Onavo von Facebook aufgekauft wurde, oder der Aufkauf von verschiedenen Diensten wie Zenmate oder zuletzt ExpressVPN durch die israelische Firma Kape-Technologies. Trotz allem gibt es Dienste, die sich dem Schutz der Nutzer und deren Daten verpflichtet haben und sich auch konsequent dafür einsetzen und ihren Service entsprechend aufbauen und ausbauen.

Man muss sich also die Anbieter genau anschauen. Was sich aus meiner Erfahrung immer wieder bewährt hat ist, einfach Kontakt mit den Diensten aufzunehmen und Fragen zu stellen. Ein halbwegs seriöser Anbieter gibt hier sehr gerne und auch freundlich Antworten auf die Fragen ihrer potentiellen Kundschaft und erklärt, wie die Technik seines VPNs funktioniert und was man technisch umsetzt, um den Schutz der Privatsphäre umzusetzen.

Transparenz ist also ein sehr gutes Zeichen, für einen guten VPN. Was am Ende des Tages nun für den einzelnen besser geeignet ist, Tor oder VPN kommt auf die indivduellen Bedürfnisse und Anforderungen an. Letzteres hat auf jeden Fall den Vorteil, dass die Geschwindigkeit in aller Regel eine deutlich bessere ist als bei Tor.

Ein sehr interessantes Interview ist hier mit zwei Köpfen hinter dem VPN-Anbieter Perfect-Privacy, durchgeführt vom VPN-Tester, bei dem die Arbeit hinter dem Dienst transparent gemacht wird:

Published inVPN - Virtual Private Network

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